Adventsbock

Besinnliche Geschichten aus dem Block

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1/32-Final: Einmal mehr verpasst

Es ist ja so eine Sache betreffend Ferienplanung mit Kollegen. Sie sind unflexibel – ja, da sind sie eigentlich genau so kompliziert wie Frauen – sei es wegen ihrer Freundin, die nur in den letzten 2 Juli-Wochen verreisen kann, sei es, weil sie grundsätzlich unflexibel sind und wir uns ja schon immer in der 2. Augustwoche in die Ferien verabschiedet haben. Es braucht ja nur einen von drei Reisewilligen, der sich stur stellt, und dann verreist man schlussendlich jedes Jahr zum gleichen Zeitpunkt und verpasst regelmässig den 1/32 Final des Schweizer-Cups. Da der SFV auch nicht viel überlegt bzw. noch nie viel überlegt hat und den 1/32- Final konsequent gegen Ferienzeitende austragen lässt und es dem SFV noch nie in den Sinn kam, das wichtigste Spiel des Jahres auf einen Zeitpunkt zu verlegen, im welchem die echten Freunde des Cups von den Ferien zurück sind und diesem Spiel des Jahres mit einem vernünftigen Spieldatum auch die gebührliche Achtung verschafft würde.

2013 sollte es anders werden. Unsere Rückreise von Köln war auf den 18. August vorgesehen und just auf dieses Datum war Murten im 1/32 Final auf unseren FCL angesetzt. Dies bewog mich natürlich zu prüfen, ob es eine Möglichkeit gäbe, mir dieses Spiel live anzusehen. Dies war aber auch wieder nicht so einfach, da wir doch im Besitz von Spartickets der Deutschen Bahn waren. So gastfreundlich und zuvorkommend die Deutschen auch sind, bei den Spartickets kennen sie keinen Pardon, da lassen sie nichts anbrennen und einen anderen Zug als den gebuchten zu nehmen ist definitiv nicht ratsam. Es sollte trotzdem funktionieren, auch wenn es eng wurde. Würde ich in Basel innerhalb weniger Minuten auf den Zug Richtung Murten umsteigen, ein flexibler Freund in Murten mit dem Auto auf mich warten, könnte ich meinen Koffer darin verstauen und wir würden dann zum ehrwürdigen Landstadion Prehl pilgern. Alles organisiert!

Voller Vorfreude trat ich die Heimreise an, obschon einem Heimreisen normalerweise ja eher beelenden, nicht aber, wenn man auf diesen einen Abstecher an einen 1/32-Final mit FCL-Beteiligung in Aussicht hat. Die leichte Depression verwandelt sich in ein Hochgefühl.

Beim Zwischenhalt in Freiburg im Breisgau kam die Durchsage der DB, dass der Halt etwas länger dauern würde, was bei mir natürlich unweigerlich eine innere Unruhe auslöste. Der ganze Zeitplan war äusserst knapp bemessen, was ja meinerseits auch wieder verwegen war, wenn man über die Pünktlichkeit der DB Bescheid weiss. Nach einer Stunde kam die Durchsage, dass sich der Zug jetzt wieder in Bewegung setze mit der Entschuldigung, dass ein Kind im Zug schwer erkrankt sei und medizinisch versorgt werden musste. Der Ärger war meinerseits sofort verflossen und unser FCL gewann auch ohne mich mit 11 : 0.

 

Verfasst von Blitz
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